Geschichte

1981

Wir schreiben das Jahr 1981, genauer gesagt im Frühling, als die letzte Fasnacht soeben vorüber war. Da trafen sich ein paar junge Buerer und hatten die tolle Idee, eine Guggenmusig zu gründen. Zu diesem Zeitpunkt existierte nur ein Fasnachtsverein mit dem Namen Bueri - Chessler. Mit Hilfe des Oberchesslers, Hugo Burch, der uns mit Rat und Tat beistand, wurde im Herbst 1981 im Restaurant Trotte in Bueri die Gründungs-GV abgehalten. Die ersten Vorstandsmitglieder wurden gewählt, um das weitere Vorgehen abzusichern. Als Startkapital schenkten uns die Bueri-Chessler einen einmaligen Betrag von Fr. 500.-, den wir gerne annahmen.

Das wichtigste Thema dieses Abends stand uns noch bevor: Wie lautet der Name des neuen Vereins? Es ging schon gegen Mitternacht, als es nach intensiven Diskussionen im Saal des Restaurants Trotte plötzlich unheimlich ruhig wurde. Da hörten wir, dass es draussen regnete und die Regentropfen „tröpfelten“ ans Fenster. Ab diesem Zeitpunkt waren die Bueri - Tröpfeler nicht mehr aufzuhalten. 

1982

An der ersten Fasnacht lautete unser Motto „Neugeborene - Guggenmusig“. Unter anderem durften wir unser Können an legendären Anlässen wie dem Träumeler-Ball in der Ladengasse, dem FU MU TU in Perlen und dem Schützenmasken-Ball im Dorfschulhaus Bueri zeigen. Den Ebikoner Umzug liefen wir gemeinsam mit den Chessler.

1983 - 1996

In den 80er und 90er-Jahren gelangen uns viele tolle Fasnachten, Auftritte und Verkleidungen. Jährlich führten wir die Tröpfeler-Nacht in Bueri – der Vorgänger des Göigguballs – sowie ein Gugger-Fussballturnier durch. Viele der damals aktiven (Gründungs-) Mitglieder sind mit uns heute noch als Passivmitglieder eng verbunden und gehören an unseren Anlässen zu unseren Stammgästen.

1997

Nach diversen Unstimmigkeiten mit den Verantwortlichen der Gemeinde Bueri, entschied der Verein, Bueri zu verlassen. Wir zogen von unserem Geburtsort mit dem ganzen Tröpfeler-Tross nach Root, wo wir mit offenen Armen empfangen wurden. Ab diesem Zeitpunkt liefen wir unter dem Namen Tröpfeler-Root. Von da an kamen auch neue Herausforderungen auf uns zu. Der Göigguball wurde auf die Beine gestellt, neue Mitglieder/innen gesucht und auch verschiedene weitere Anlässe, wie Chilbi, Hallenturnier und das erste Oktoberfest wurden organisiert. Jahr für Jahr bereicherten wir das Fasnachtstreiben in Root und Umgebung.

2001 Inka

Mit dem Inka-Kleid ist es uns gelungen, das wohl komplizierteste Fasnachtskleid in der Tröpfeler-Geschichte zu kreieren. Nun, von aussen sah es nicht so aus, aber wer es erlebt hat, weiss was gemeint ist! Im Jahre 2001 stand ebenso das 20-Jahr-Jubiläum im Zentrum. In diesem Katastrophen-Herbst, als mehrere üble Ereignisse die Welt und die Schweiz erschütterten, sorgten wir mit einem grandiosen Jubi-Fäscht in der Arena Root für einen gelungen Farbtupfer. Weiter ist es uns gelungen, auf die Jubiläumsfasnacht 2002 hin mehrere ehemalige Aktiv-Mitglieder für eine Fasnachtssaison zu reaktivieren. Dies hatte zur Folge, dass wir im Jahr mit dem Motto „Füür-ond-Flamme“ mit rund 30 bis 35 Personen auf der Bühne stehen konnten. 

2002 bis 2011

Die ersten zehn Jahre des neuen Jahrtausends waren geprägt durch viele feucht-fröhliche Fasnachtsfeste, anstrengende Göiggu-Bälle, spannende Auftritte in allen möglichen und unmöglichen Orten der Schweiz… Hier eine kleine Auswahl (denjenigen geneigten Lesern mit Insider-Wissen dürfte doch die eine oder andere Anekdote in den Sinn kommen):

 

Bassersdorf (ZH)           Achtung, Konfetti-Schwemme

Ädermannsdorf (SO)    wo zum Geier ist das?

Villigen (AG)                   dito

Muotathal (SZ)               Tipp: AC/DC-spielen kommt gut an beim Publikum. Feststellung gemacht, dass auch eine Trompete                                                  Kopfschmerzen verursachen kann.

Raron (VS)                     Ich sage nur …Legende!

Uffikon (LU)                    Achtung, hat kein Bancomat; für den Umzug ist Berggängigkeit Voraussetzung

Sins (AG)                        üble Sache… ;-)

Hitzkirch (LU)                 schreckleche Sonntig – Heimfahrt mit Show-Einlage des Car-Chauffeurs Hildisrieden (LU)       Ein Fest                                               hat uns zum Weinen gebracht. Danke, Du Tränengas-Voll***ot!

Reiden (LU)                    Klein, aber fein. Manchmal sind eben die kleinen Feste die besten!

 

Auch die Fahrten zu diesen Orten und insbesondere wieder retour waren ein Highlight für sich. Kaum je ein Car-Chauffeur konnte sich unserem Bitten wiedersetzen, bei mindestens einem Kreisel dreimal rundherumzufahren. Einer (Name der Redaktion bekannt) hats doch schon mal fertiggebracht, rückwärts um den Kreisel zu fahren… !!

Warum in die Ferne schweifen, das Gute liegt so nah! Jawohl, ganz richtig! Selbstverständlich gehört die Fasnacht in Root mit dem Horror-Ball, der Steigröbu-Nacht, der ROFA-Inthronisation, natürlich dem Fasnachtsumzug und diverse Ständli bei unseren Unterstützern zum Kernprogramm jeder Fasnacht. Auch unsere Nachbargemeinden Dierikon, Buchrain, Ebikon, Inwil oder Udligenswil sowie natürlich die Stadt Luzern blieben und bleiben von uns nicht verschont.

Unsere Kleider und Grinde waren stets fantasievoll. Sei es als Ritter, Ausserirdische, Walter, Könige, Piraten oder Dämonen sorgten wir für Farbe im doch oft so grauen Winter:

 

2002    Füür ond Flamme (20 Johr Tröpfeler)

  

2003    Drachen

 

2004    Blaumässig Chü(h)el

 

2005    Eskimo

 

2006    Wo ist Walter?

 

2007    Tiefsee - Taucher

 

2008    Könige

 

2009    Ritter

 

2010    saumässig schweinisch

 

2011    Schlümpfe

 

Nicht nur die Fasnacht, auch die Proben, die Probeweekends, die Bastelabende, Sommernachtsfeste und vieles mehr sorgte für Betrieb in allen Jahreszeiten. Die Auftritte gelangen uns in den meisten Fällen zur Freude des Publikums. Die Auftritte an der Steigröbu-Nacht in Root gerieten jeweils zu einem Highlight. Warum weiss man auch nicht so genau… es liegt vermutlich am Heimvorteil und natürlich am Publikum! Zum Schmunzeln bringen uns heute aber auch die Erinnerungen an total vergeigte Auftritte. Details lassen wir mal auf der Seite, ich sage nur: Hütet Euch vor jeder Art Shötli-Bar, insbesondere vor derjenigen vom Monster-Virus!

Diese Jahre waren aber auch geprägt von grösseren und kleineren Umbrüchen. Viele altgediente Aktiv-Mitglieder haben uns verlassen und viele neue PJA (Probejahrabsolventen) sind dazugestossen. Als Guggemusig mit eher kleinerem Bestand an Aktivmitgliedern schmerzte natürlich jeder Abgang eines Mitglieds mehr als in anderen Vereinen. Dennoch ist es uns gelungen, jedes Jahr eine tolle Fasnacht zu feiern. Besonders die Jahre 2009 und 2010 mit einem Aktiv-Bestand von gut 18 Personen waren äusserst intensiv. Dieses Durchbeissen hat aber auch zu einem grossen Zusammengehörigkeitsgefühl geführt und hat sich auf jeden Fall gelohnt. Wir konnten dank überdurchschnittlichem Engagement aller Aktiven die Fasnacht geniessen, den Göigguball über die Bühne bringen, die Kleider nähen und die Grinde zusammenkleistern. Auch durften wir in dieser Zeit – und natürlich auch heute noch – auf die eine oder andere tatkräftige Unterstützung von unseren Passivmitgliedern sowie unseren Gönnern und Gönnerinnen zählen. Ihnen gebührt ein grosser Dank!

Leider mussten wir in dieser Zeit den Verlust zweier Aktivmitglieder hinnehmen. Rolf Heer, langjähriges Aktivmitglied und Vorstandsmitglied ist bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen. Andreas Amrein, ebenfalls mehrere Jahre als Aktivmitglied dabei, starb nach langer Krankheit. Ihnen bewahren wir ein ehrendes Andenken.

Ab 2012 bis 2018

In der Saison 2011/2012 schliesslich feierten wir 30 Jahre Tröpfeler Root mit einem gelungenen Fest für uns Aktive, Passive sowie unseren Gönnern und Sponsoren im neuen Rooter Theaterhaus.

In den Jahren 2012, 2013 und 2014 stand wiederum ein grösserer Generationenwechsel an. Viele langjährige und verdiente Mitglieder haben sich entschieden, an der Fasnacht nicht mehr aktiv teilzunehmen. Andererseits konnten in den letzten zwei, drei Jahren über 20 junge Neumitglieder aus Root und Umgebung gewonnen werden, sodass heute rund 30 Tröpfs auf der Bühne stehen. Naja, also genau genommen, sinds ja noch zwei mehr. Die beiden Jungs von Chregel (Tambi) und Nici unterstützen uns ebenfalls tatkräftig!

Doch wir haben nicht nur Generationen gewechselt und Mitglieder aktiviert! Unsere Hauptaufgabe haben wir so intensiv wie eh und je wahrgenommen, die Mottos blieben tröpfeler-typisch stets fantasievoll:

 

2012    30 Jahre Tröpfeler Root

2013    Ausserirdische

2014    Dämone

2015    Fluch der Karibik

2016    Priester des Todes

2017    Ägypter

2018    Schlangen

 

Auch musikalisch ist einiges gelaufen: In den letzten Jahren wurde ein Hörndli-Register (Euphonium) aufgebaut, das Schlagregister ergänzt sowie – seit der Fasnacht 2013 – sind zwei Sousaphons im Aktivdienst.

Und es gäbe noch viel zu erzählen… Geschichten um

 

-          die zertrümmerte Autoheckscheibe

-          vollgek***te blaue Abfalleimer

-          Probeweekend auf einer Baustelle

-          Probeweekends mit äusserst leisen, nächtlichen Bolonaisen,

-          nächtliche Paukenproben

-          eingeschneiter DJ am Göigguball

-          heimtückischer Angriff von Captain Morgan im Bündnerland

-          ausrastende Tambourmajoren (da gibt’s mehr als eine Geschichte)

-          U-Boot auf der Autobahn

-          Sommer-Weekend am Klausenpass (mit Gras, Bier und Zoff)

-          Happy-Hour: 100 Gummibärli zum Preis von 50 Gummibärli

-          Taxifahrt mit Schacher-Sepp durch eine scharfen Kurve

-          Benno‘s Griechin

-          Dutzende, nein Hunderte vernichteter Flying Hirschen

-          für Ueli ein Ständli von der besten Guggemusig der Welt

-          Spontan-Ständli an einem Volleyball-Match

-          Schlafen mit Reiss-Nägeln, gestreut von der bösen Schwester

-          Hochzeiten und Geburtstage

-          …und noch vieles, vieles mehr!

 

Für Details einfach bei den Insidern oder Veteranen durchfragen.

 …seien wir mal gespannt, was die Zukunft bringt!

Über all die Jahre entstanden sehr interessante Bekanntschaften und Freundschaften in und ums Rontal. Das Motto der Tröpfeler „WIR PFLEGEN FREUNDSCHAFTEN UND GESELLIGKEIT“. 

Exkurs: "Wie alt sender eigentlech?!"

Dies die Frage, welche uns immer wieder umtreibt. Es geht um das Alter des Vereins, nicht – wie sonst - etwa darum, wie auf unser doch manchmal seltsames Verhalten regiert wird.

Nein, es geht um Folgendes „Tröpfeler Root – seit 1981“? oder „…seit 1982“?

Grundsätzlich ist es Ansichtssache, ob z.B. unser 10-Jahr-Jubiläum einem Jahr xxx1 oder xxx2 stattfindet, je nachdem, was wir als die "Stunde Null" annehmen:

Grundsätzlich wurde – wie oben beschrieben - der Verein an einem verregneten Tag im Herbst 1981 offiziell gegründet und war 1982 an der ersten Fasnacht dabei. Demzufolge feiert der Verein (als Beispiel) im Herbst 2001 den 20. Geburtstag, im Herbst 2011 der 30. Geburtstag und im Herbst 2021 den 40. Geburtstag. Nun, im Herbst ist die Fasnacht ja schon vorbei, d.h. unsere Geburtstagsfasnacht können wir erst im Jahr darauf feiern. Das 20er-Jubijahr war an der Fasnacht 2002, das 30er-Jubijahr war an der Fasnacht 2012 und das 40er-Jubijahr wäre an der Fasnacht 2022. Im Jahr vorher zu feiern, ist auch nicht das Gelbe vom Bier, ähm…, Ei, man feiert ja schliesslich auch Geburtstage eher im Nachhinein als im Vornehinein. Hat beispielsweise jemand z.B. am Mittwoch Geburtstag, wird er sein Geburtstagsfest am Wochenende darauf veranstalten, und nicht vorher. Es heisst ja, zum Voraus gratulieren bringt Unglück.

Oder ein anderer, etwas menschlicherer Erklärungsversuch: die Fasnacht 1982 stand bekanntlich unter dem Motto "Neugeborene Guggemusig". Somit war die Fasnacht 1982 die "Geburt". Die Zeit zwischen der Gründung ("Zeugung") Herbst 1981 bis Zeit zur Fasnacht 1982 war bildlich gesprochen die "Schwangerschaft". Somit können wir getrost an der Fasnacht 2017 den 35. Geburtstag feiern. Das Jubiläumsjahr beginnt allerdings schon 2016, und zwar nach der GV und endet eben im Jahr 2017, nach der Fasnacht bzw. vor der GV 2017.  Alles klar? Ja? Nein? Macht nichts, ist verfickt, ähm… verflixt kompliziert, die Sache.

Frage:            Und warum habt ihr beim Instrumentenwagen 1981 hingeschrieben und auf der neuen Fahne 1982?

Antwort:        Tja, man muss sich etwas einfallen lassen, um im Gespräch zu bleiben. Das war volle Absicht. Ehrenwort!

Keine weiteren Fragen, Danke!